Symptome der Lese-Rechtschreibschwäche

Legasthenie oder Lese-Rechtschreibschwäche?

In der Fachliteratur wird zwischen entwicklungsbedingter, angeborener Legasthenie und der vorübergehenden, durch äußere Faktoren bedingte Lese-Rechtschreibschwäche unterschieden. Für die Praxis hat diese Unterscheidung wenig Relevanz.

Die Lese-Rechtschreibentwicklung ist in der ersten Klasse noch relativ variabel. Längsschnittstudien zeigen jedoch, dass Kinder, die gegen Ende der 2. Klasse noch größere bzw. außergewöhnliche Probleme beim Lesen- und Schreibenlernen haben, dies Schwierigkeiten ohne spezifische Hilfe kaum mehr überwinden werden (Klicpera, 1993).

Anzeichen

Eltern und LehrerInnen fällt meist schon früh auf, dass sich betroffene Kinder beim Lesen- und Schreibenlernen viel schwerer tun als ihre MitschülerInnen. Vielleicht hatten sie bereits im Kindergarten Schwierigkeiten Reime zu finden und Laute zu analysieren.

In der Schule jetzt fällt es ihnen schwer An- und Auslaute zu benennen und Silben zu verbinden.

Später können sie lange Wörter nicht sinnvoll gliedern, sie lesen sehr langsam und verstehen oft nicht, was sie gelesen haben. Sie neigen zum „Leseraten“. Fast alle Kinder mit einer LRS lassen beim Lesen und Schreiben Buchstaben oder Wortteile aus oder fügen welche hinzu. 

Viele LRS-Kinder vertauschen die Reihenfolgen der Buchstaben oder schreiben sie seitenverkehrt (ie statt ei, d statt b).

Sie verwechseln ähnlich klingende Buchstaben (g statt k)  und schreiben Wörter auf vielfache Weise falsch.

Im Regelbereich machen sie Fehler bei der Konsonantenverdopplung und der Groß-Kleinschreibung.

Auf Grund der Misserfolgserlebnisse entwickeln sie eine starke Abneigung gegenüber Lesen und Schreiben.

Vermehrtes Üben bleibt ohne nennenswerten Erfolg.